Sanitareness, Solitarisness: Hygiene, Solitarität
Schloss Lingner am Elbufer in Dresden hängt schräg am Hang, aber obendrüber. Wer die Gastro besucht, kriegt Entenkeule (vorzüglich), Rosenkohl mit einem Hauch des Todes vom Knofi-Ritter (Knoblauch) und in brauner Butter geschwenkte Klöße. Alles zusammen Bestnote 1A. Sehr gut. Zur Toilette geht es die Treppe runter, leicht gewendelt und dann ist man in einem Darkroom mit goldenem Handwaschbecken (aus der Designerserie Kennichnich). Maske von der Berliner Band „Die Zöllner“, medzynisch nicht ganz korrekt, aber doppelt geimpft.
Was für ein Keller ins Glück.
Hinterher fühlt man sich erleichtert und lässt die Gedanken noch ein bisschen abhängen an jenen Elbsandstränden, die mindestens 500 m weiter unten durchs Tal schlängeln. Life’s A Snake preview.
You’re beautiful
You’re beautiful
You’re beautiful, it’s true
I saw your face in a crowded place
And I don’t know what to do
‚Cause I’ll never be with you(James Blunt, You’re beautiful)
In der Altstadt von Dresden steht ein Musiker mit seiner Gitarre und einem Cube-Gitarrenverstärker (mit Batteriebetrieb) und gibt glockenhelle Fender-Telecaster-Klänge von sich. Dazu singt er was von James Blunt, so langsam, so schön und mit so vielen Pausen und Lücken, dass es einem ganz warm ums Herz wird. Es ist ja schon etwas kälter in diesen Tagen, aber er wärmt das Herz. Kriegt reichlich Trinkgroschen von den Passanten, die ihn passieren wie beste, passierte Tomatensuppe, und mit etwas Creme fraiche.
Am Weingut Schloss Wackerbarth haben die staatlichen Sachsener Weingüter einen Bürokomplex mit einer Naturholzfassade errichten lassen. Vermutlich Lärche, vermute ich nur, weiß es aber nicht. Die verwittert mit der Zeit und muss nicht gestrichen werden. Sie wird silbrig. Derartige Patina ist schöner als ein regelmäßiger Pinselstrich.
Dafür sind nennenswerte Anteile der Niederlassung Sachsenwein hier verglast wie nichts anderes. Alles soll offen sein, transparent. Und so beobachten wir heimlich eine Mitarbeiterin, die hinter Glas sitzt. Vermutlich kontrolliert sie die Socialmedia-Accounts des staatlichen Unternehmens. Die responsive Art ihrer Betätigung im Social net kann man schon mal loben. Anweisung von ganz oben. Share-A-bility….wer mal in der Gegend war, kommt vermutlich gerne wieder. Ich ganz bestimmt.
Weiterführend
* Von der Ostprignitz nach Radebeul: Das Lügenmuseum (by Prinz Rupi)