Ich hatte die Möglichkeit, das Museum of Arts in New York Anfang Mai 2023 persönlich aufzusuchen. Eine kurze Nachbetrachtung.
Vielschichtig ist die Geschichte der Kunstgeschichte. Schichten wie Farbaufträge auf Leinwand oder wie Etagen als Gebäudeschnitt, from the ground to highest below. Man muss sich langsam hocharbeiten. Und je höher man steht, desto mehr kommt man später auch runter. Mit oder ohne Geduld, mit Duldsamkeit, Expertise oder mit wunden, durchgelaufenen Füßen. Man ist gut beraten, das Schuhwerk zu wählen.
Von diesem Standpunkt aus betrachtet, teilt sich unsere Vergangenheit in verschiedene Ebenen des Lustwandelns auf den künstlerischen Zeitachsen so arrivierter Künstler wie Pablo Picasso, Salvador Dalì oder Vincent van Gogh auf. Die Überraschung: Neben jenen gibt es durchaus noch weitere, aber das nur am Rande.
Salvador Dalì, eine meiner persönlichen Kunstikonen, war Zeit seines Lebens auch ein Bohemian, ein Spinner, ein Narr. So stürzte er sich gern Treppen runter, um Aufmerksamkeit zu erregen. Oder er führte wahlweise einen Ozelot angeleint zum Spaziergang aus. Aber auch einen Ameisenbär.
Über Pablo Picasso wissen wir viel Schnickschnack, aber Vincent van Gogh? Irgendwas mit Ohren abschneiden. Oder Paul Gauguin. In der Südsee, schwerst heroinabhängig.
Im MoMa teilt sich Kunst auf Etagen nach Zeitepochen auf. Man kann beispielsweise mit dem Aufzug nach oben fahren und von der sechsten Etage aus, Etage für Etage wieder runter. Durch die Zeitgeschichte. Es sind modern arts. Du musst keinen Lucas Cranach, den Älteren und seinen Gesundbrunnen suchen. Der befindet sich in Berlin, das nur am Rande.
Schöne Mädchen machen alte Männer jung, lautete dessen These. Wir haben es mit Popkultur zu tun, anstatt mit überkommenen, großen, alten Meistern wie Vermeer, dessen Mädchen mit dem Perlenohrring Männliche an Lucas Cranachs Jungbrunnen eher in der Verfilmung mit Scarlett Johanson bewusst zur Kenntnis nahmen, seitdem sie sich für Scarlett näher interessierten. So war allerdings auch früher die Popkultur. Klassische Popkulturmädchen eines Pablo Picasso waren die leicht kubischen Desmoiselles d’Avignon (1907).
In Deutschland zurück klebt jetzt am Kühlschrank Warhols Tomatensuppe friedlich neben War is over der New Yorker Friedensaktivisten John One und Yoko Ono-Lennon. Ach, es wär so schön gewesen, wäre der Krieg endlich zu Ende. Es sind preiswerte, kleine Erinnerungen an eine Welt wie sie früher einmal war. Bspw. vor Nine Eleven. Das MoMa zu verarbeiten dauert noch seine Zeit.
Vladimir Putin on the Ritz?